Der erste deutsche Rettungsdienst-Wettkampf in Fürth war ein voller Erfolg
Die Teams wurden mit verschiedenen Szenarien, aus dem notfallmedizinischen Bereich, von der Herz-Lungen-Wiederbelebung, über das Legen eines peripheren Venenzugangs am Simulator, bis hin zu komplexer Versorgung von schwerstverletzten Traumapatienten konfrontiert. Schwerpunkte setzen die Veranstalter bei der leitliniengerechten Patientenversorgung, Teamwork und Kommunikation, Aufteilung und Führung des Teams, Sicherheit, Einsatz von Ressourcen und Schnelligkeit bei der Versorgung im Vergleich zum Endresultat.
Bewertet wurde nach standardisierten Behandlungsrichtlinien, wie z.B. ITLS, PHTLS, ERC und AHA, sowie die Zusammenarbeit im Team, das Zeitmanagement, der sichere Umgang mit dem eingesetzten Material und die Führungskompetenz.
Damit sichergestellt war, dass sich auch alle Mannschaften mit dem entsprechenden Material auskannten, verwendet jedes Team sein eigenes Material.
Der Wettkampf bot den Teilnehmern nicht nur die Möglichkeit, sich mit viel Spaß beim Projekt AGON vor Kameraden zu präsentieren und sich mit Ihnen zu Messen. Die Teammitglieder können sich die Wettkampfzeit außerdem als Fortbildungszeit anrechnen lassen.
Wer in den Kurssystemen ITLS, PHTLS, ERC und AHA zertifiziert ist und außerdem langjährig im Bereich Rettungsdienstausbildung tätig ist, oder bereits einen Instruktorenstatus hat, konnte sich zudem auch als Schiedsrichter anmelden.
Der Wettkampf
Die Wettkampf-Teams kamen nicht nur aus Deutschland. Auch Rettungsteams aus Dänemark und Österreich waren mit am Start. Am ersten Tag wurden in den Vorrunden die Teilnehmer ausgewählt die am zweiten Tag in den beiden Zwischenrunden wieder antreten durften. Am Sonntag wurden schließlich die Gewinner ermittelt, die sich über tolle Sachpreise freuen durften.
Die teilnehmenden Teams mussten verschiedene simulierte Szenarien absolvieren, wobei sie im Vorfeld nicht wussten, welches Szenario auf ihren Einsatz wartete. Bewertet wurde die Leistung der Retter durch ein Team aus zwei bis drei Schiedsrichtern, die alle Handgriffe beobachteten und auch den Faktor Zeit im Blick behielten.
Jeden Wettkampftag wurden verschiedene Szenarien durchgeführt. Beispiele für Szenarien:
Instabile Breitkomplextachykardie und Patient mit Hypertonus: Vater und Kind
Den Teilnehmern bot sich bei diesem Szenario die Situation eines verletzten 14-Jährigen und dessen Vater, der einen Schock erlitten hatte. Während ein Teil des Teams sich um den verletzten Sohn kümmerte, umsorgte ein weiteres Team-Mitglied den unter Schock stehenden Vater und dessen deutlich erhöhten Blutdruck.
Verschüttete Person (mit THW): Umgestürztes Gerüst, darunter zwei verschüttete Personen.
Bei diesem Szenario eröffnete sich den Rettern bei Ankunft an der Unfallstelle folgendes Bild: Zwei Personen waren unter einem umgestürzten Gerüst verschüttet worden. Eine Person hatte dabei schwere Kopfverletzungen, die andere einen offenen Schienbeinbruch.
Schussverletzung mit Sucking Chestwound: Häusliche Gewalt
Die Teammitglieder fanden in diesem Szenario drei Personen vor. Die männliche Person wies eine Schussverletzung in der Brust auf. Die Retter mussten die angeschossene Person versorgen und sich auch um die anderen Familienmitglieder kümmern.
In allen Szenarien sorgten aufwendig geschminkte Mimen für ausgesprochen realistische Darstellungen.
Das Rahmenprogramm
Eine Menge Spaß sollten beim Projekt AGON nicht nur die Teams, sondern auch alle Zuschauer und nicht-aktive Teams haben. Deshalb gab es nicht nur spannende Wettkämpfe, sondern auch ein interessantes Rahmenprogramm. Neben Abendveranstaltungen mit der Band „The Gardeners“ oder der „Blaulichtmilieu-Party“ im Barhaus Dillinger in Fürth, wurde während und zwischen den Wettkämpfen auch ein interessantes Angebot an Workshops, Fortbildungsveranstaltungen und Freizeitaktivitäten geboten.
Veranstalter des Wettbewerbs waren die Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth e. V. und das International Trauma Life Support Germany e. V.