Unfallserie auf Hansalinie fordert einen Toten
Mittelschutzplanke fällt gegen zwölf Autos
Dabei blieb es aber nicht. Für die Bergungsarbeiten benötigte die Polizei eine Rettungsgasse, dazu forderte sie die Autofahrer im Stau auf der Richtungsfahrbahn Bremen auf, nach rechts Platz zu machen. Einige Fahrzeuge blieben aber an der Mittelschutzplanke stehen. Um die Hansalinie wieder befahrbar zu machen, versuchten die Feuerwehr Sottrum und eine Firma für Verkehrsicherungseinrichtungen die Mittelschutzplanke zu lösen und mit einem Kran anzuheben. Dabei fiel die Mittelschutzplanke auf einer Länge von 300 Metern plötzlich um und gegen die noch auf dem Überholfahrstreifen in Richtung Bremen verbliebenen Fahrzeuge. Die Polizei schätzt den Schaden an den zwölf betroffenen Pkw auf rund 20.000 Euro.
Tankzug-Fahrer fährt ungebremst auf
Die Folgen des ersten Unfalles im Bereich Sottrum waren von der Autobahnpolizei Sittensen noch nicht abgearbeitet, als es um 13.23 Uhr etwa 500 Meter hinter der Anschlussstelle Bockel in Fahrtrichtung Bremen zu einem weiteren schweren Unfall kam.
Infolge des durch den polnischen LKW-Fahrer verursachten Unfalls bei Sottrum war es im Bereich Bockel ebenfalls zu Stockungen gekommen. Ein 53-jähriger Fahrer des Sattelzuges eines Landhandels aus dem Bereich Stade, der getrockneten Raps geladen hatte, musste sein Fahrzeug auf etwa 10 km/h hinunterbremsen. Plötzlich sah er im Rückspiegel ungebremst von hinten einen Tankzug herankommen.
Der Sattelzugfahrer versuchte noch, sein schweres Gefährt zu beschleunigen und die Bremse zu lösen, als der 47-jährige Tankzug-Fahrer aus Schüttorf völlig ungebremst hinten in den Sattelzug einschlug. Der Stader Sattelzug wurde daraufhin mehr als 30 Meter nach vorn geschoben, das Führerhaus des Tankzuges völlig eingedrückt.
Der 47-jährige Fahrer des mit rund 15 000 Litern Motoröl beladenen Tank-Sattelzuges wurde in seinem Führerhaus eingeklemmt und tödlich verletzt. Die Feuerwehren der umliegenden Ortschaften Zeven, Elsdorf und Gyhum mussten mit mehreren schweren Fahrzeugen und Stahlseilen die beiden miteinander verkeilten Fahrzeuge auseinander ziehen, um den tödlich verletzten Fahrer mit schwerem Schneidgerät aus dem Führerhaus zu bergen. Auch hier ist von einem Schaden von weit über 100 000 Euro auszugehen. Dort war unter anderem der Gefahrgutzug der Feuerwehr aus Zeven sowie Rettungsfahrzeuge und ein Notarzt eingesetzt.
In beiden Richtungen entstanden Staus von teilweise weit über zehn Kilometern. Der Verkehr musste weiträumig umgeleitet werden.
30 jähriger Däne erneut ohne Führerschein gestoppt
Sittensen/A1. Erst am Samstagnachmittag hatte die Autobahnpolizei Sittensen einen 30-jährigen dänischen Autofahrer am Steuer seines auffälligen silberfarbenen Mercedes Vito gestoppt, als er mit seinem Sohn in den Urlaub fahren wollte. Dagegen wäre nichts einzuwenden gewesen, wäre der Däne im Besitz einer Fahrerlaubnis. Da das nicht der Fall war, musste der Däne am Samstag 500 Euro Sicherheitsleistung für die zu erwartende Strafe bei der Autobahnpolizei Sittensen zahlen und sein Auto zunächst stehen lassen, bis ein Fahrer mit Führerschein kam.
Als die Beamten der Autobahnpolizei Sittensen am Mittwochnachmittag mit der Aufnahme des tödlichen Unfalls bei Bockel beschäftigt waren, glaubten sie ihren Augen nicht trauen zu können: Im Stau direkt vor der Unfallstelle stand wieder der dänische Mercedes Vito. Am Steuer: der 30 -jährige Däne mit seinem Sohn, erneut auf der Fahrt zum Urlaub.
Diesmal war die Urlaubsfahrt in Höhe Bockel beendet, der Däne musste während der Bergungsarbeiten an der Unfallstelle warten, um dann von der Polizei mit den üblichen Maßnahmen überzogen zu werden: Verbot der Weiterfahrt, Strafanzeige, Sicherheitsleistung. Die wird diesmal sicherlich ein bisschen höher ausfallen...
Quelle: Polizeiinspektion Rotenburg