Falscher Held? Tanklastzugfahrer war vielleicht selbst schuld am Brand seines Fahrzeugs
Im Juli 2017 macht ein Kraftfahrer in Schrobenhausen von sich Reden (wir berichteten). Der Mann führte in seinem Tanklaster tausende von Litern Benzin und Diesel mit sich. Wegen eines Defekts fing das Fahrzeug schließlich an zu brennen - akute Explosionsgefahr! Der 50-Jährige verlor keine Zeit, rief den Notruf und steuerte sein Fahrzeug auf die Staatsstraße 2050 hinaus. Der Mann wurde für seine Handlungsweise als Held gefeiert, auch wenn die Aktion einen Großeinsatz auslöste. Damals waren über 100 Rettungskräfte im Einsatz, zu Schaden kam zum Glück niemand, auch der Fahrer nicht.
Staatsanwaltschaft erhebt Anklage
Mittlerweile scheint es aber so, als habe der Fahrer länger gezögert als gedacht. Laut der Augsburger Allgemeinen hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen und erhebt nun Anklage. Der Mann habe seine Fahrt fortgesetzt, auch wenn ihm schon aufgefallen war, dass sein defektes Radlager qualmt. Angehalten habe er erst, als sein Fahrzeug Feuer fing, so heißt es in der AZ weiter. Im Raum steht nun eine Verurteilung wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung. Dem Fahrer droht möglicherweise sogar eine Haftstrafe von einem Jahr bis zu maximal zehn Jahren.
Noch steht nichts fest
Das Urteil steht allerdings noch aus. Laut der Augsburger Allgemeinen konnte Nicolas Kaczynski, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Ingolstadt, zur Stellungnahme des Kraftfahrers und zum Verfahrenstermin noch keine Angaben machen.
Bild: retter.tv-Symbolbild

