Bergwacht geht an Öffentlichkeit: Land lässt Ehrenamt im Stich!
„Es ist nicht fünf vor zwölf, es ist mittlerweile 12 Uhr. Wir können nicht garantieren, dass wir im nächsten Winter den Bergrettungsdienst so aufrechterhalten können, wie es eigentlich erforderlich wäre.“, so Adrian Probst, Landesvorsitzender der Bergwacht Schwarzwald. Er meldet sich auf der offiziellen Facebookseite der Wacht zu Wort und schlägt Alarm. Denn so könne es nicht weitergehen! Die Bergwacht ist deutlich unterfinanziert und sollte eigentlich vom Land Baden-Württemberg unterstützt werden. Doch scheinbar fließen nicht die gesetzlich vorgeschriebenen 90% der Investitionsgelder, sondern lediglich 70.000 Euro pro Jahr.
Im Privatwagen zum Einsatz: Patienten müssen warten
Aber allein ein Fahrzeug koste rund 100.000 Euro. Mit diesem Zuschuss des Landes könne man die über 30 Fahrzeuge der Bergwacht Schwarzwald also definitiv nicht sinnvoll instand halten beziehungsweise ersetzen. Deshalb werde immer öfter in Privatwägen zu den Einsatzorten gefahren, was zur Folge hat, dass Patienten in unwegsamen Gebieten länger warten müssen. Zudem müssen von dem Geld schließlich auch noch andere Gerätschaften bezahlt werden. Das sei schlichtweg unmöglich, so Probst. Dabei steigen die Einsatzzahlen wohl immer weiter auf mittlerweile rund 1.500 im Jahr. Mit dem aktuellen Equipment könne die Bergwacht so nicht mehr lange Schritt halten. Bis zum Ende des Jahres, so ist die interne Prognose. Was danach kommt, bleibt unklar. Jahrelang haben sie stillgehalten, nun gehen sie mit ihren Forderungen an die Öffentlichkeit. Denn jetzt befindet sich das Land im Zugzwang, wenn es weiterhin eine gut funktionierende Bergrettung vorweisen möchte.
Quelle: Bergwacht Schwarzwald
Bild: Symbolbild Adrian Probst, Bergwacht Schwarzwald. Das Bild entstand bei folgendem Einsatz im Februar 2014.

